„Auf dem letzten Drücker“ … ein Bericht und Bilder von Kari

Aufstieg auf den Gipfel…. gelangten 29 Teilnehmende und 17 Shperpa auf den Gipfel des Himlung Himal: am 22. Oktober 2013.

Das es nicht so einfach ging wie ich es mir vorgestellt habe, an dem ist der Zyklon Phailin schuld. Denn er hat uns eine ganze Menge Neuschnee mitgebracht, doch immer noch besser als wenn wir einen Berg im südlicheren Nepal geplant hätten. Da der Himlung Himal weit nördlich liegt, wird er vom Wetter des Tibets beeinflusst, das heisst, er ist etwas abgeschirmt von den starken Niederschlägen Nepals. Dies war in Worten gefasst unsere Rettung. Zwar waren wir im Basislager leicht eingeschneit und das Lager I war fast vollständig demoliert. Dem Lager II ging es etwas besser, da es nicht in einer Mulde liegt, doch auch dort kamen nicht alle Zelte ungeschoren davon.

Wie ein „Sperber“ habe ich im Basislager den Wetterbericht verfolgt. Dabei gab es Tage, an denen ich fast verzweifelt bin und es gab Tage an denen wieder eine leichte Hoffnung aufkam, es könnte trotzdem gehen. Dann auf einmal meldet der Wetterbericht von Meteotest Bern ein kleines Fenster für den 21. und 22. November. Dank dem, dass während der starken Niederschläge fast kein Wind herrschte, wurde der Schnee nicht zu stark verfrachtet. Also konnte man hoffen, dass sich der Schnee so schnell wie möglich setzt. Nun war nur noch ein Problem, dass aber nur mit Kleidern oder einem widerstandfähigeren Körper zu lösen war, die Temperatur. Zu dieser Zeit ist es eigentlich nie so kalt, doch dieses Jahr ist alles anders und nicht nur in Nepal! Ich gehe nun seit 20 Jahren in den Himalaya, doch meisten kommt nur ein Unglück, der Wind oder der Schnee, doch dieses Mal ist beides fast, doch zum guten Glück nur fast, hintereinander gekommen.

Der 19. Oktober war unser letzter Tag, an dem die Teilnehmenden starten konnten. Somit gingen, ausser vieren, alle in die warmen Hosen. Es gab aber wegen der Temperatur und dem etwas anstrengenderen Gehen dann doch ziemlich viele Umkehrer. Doch wie heisst es so schön: dies sind nie die Verlierer, denn es braucht manchmal mehr, rechtzeitig umzukehren als auf dem Gipfel zu stehen. Viele sehen es als Scheitern an, doch bin ich immer heil froh, wenn wieder alle bei mir im Basislager ankommen. Es gehört zum Leben und Bergsteigen mal oben zu sein und ein andermal umzukehren.

Nachdem alle heil runter gekommen sind, geht das Abräumen los. Denn es gilt der Spruch: wir möchten nur Fussspuren hinterlassen. Es ist zwar nicht ganz so, denn wir haben kleine Wege und Terrassen für die Zelte der kommenden Expeditionen gemacht. Diese Route wird mit Sicherheit in den kommenden Jahren ein Hit! Es ist eine nicht zu anspruchsvolle, aber sehr interessante Route mit einer spektakulären Aussicht. Die objektiven Gefahren sind ausser dem Gipfelhang, der bei viel Schnee lawinengefährlich sein kann, nicht besonders hoch. Das ist für mich bei jedem Berg einer der wichtigsten Aspekte. Ich hoffe, unsere Vorarbeit wird viele Bergsteiger erfreuen und auch sie lassen ausser Spuren, Wegen und Terrassen nichts zurück.

Nun sitze ich im Basislager und fühle mich schon ein wenig allein gelassen, doch nicht lange. Denn heute empfange ich in Puhgaon die nächste Gruppe und somit hoffe ich auch auf dem Gipfel stehen zu dürfen!

Herzlichst Kari

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