Stefanie Ulsamer

Tagebuch von Stefanie Ulsamer

Nun sind ja schon einige Tage vergangen seit meinem letzten Beitrag noch aus dem Basislager des Himlung Himal und irgendwie kann man sich bei den sommerlichen Temperaturen hier in Kathmandu gar nicht mehr so wirklich vorstellen, wie kalt es noch am Tag unseres Abmarschs war.
Und überhaupt, die Zivilisation hatte uns schneller wieder als wir uns vorstellen konnten – ohne Stirnlampe und extra dicke Jacke zum Abendessen, warme Dusche und fliessend Wasser und überhaupt das so gewohnt gewordene Zelt gegen ein mehr als luxuriöses Hotelzimmer getauscht… Ich denke, es wird so niemanden unter uns geben, der nicht einen kurzen oder längeren Moment innegehalten und ein “Gottseidank” ausgesprochen hat – einige sogar ziemlich explizit
Und Gottseidank sind wir auch alle heil wieder herunter vom Berg und hier in Kathmandu angekommen, die erfolgreichen Gipfelstürmer per Helikopter-Shortcut schon einen Tag vor unserer “No Summit Group” , die wir den wunderschönen Weg zurück durch das wilde Tal von Phu, Meta und Koto bis zum Ausgangspunkt unseres Trekkings Besishahar bei schönstem Wetter zu Fuss zurücklegen durften. Diese drei Tage Fussmarsch waren für uns ein wirklich würdiger Abschluss dieser Expedition, und die nochmalige Bestätigung, dass nicht nur der Gipfel alleine zählt.
Umso mehr haben wir uns aber dann gestern Abend beim Nachtessen gefreut, unsere Kollegen wieder zu sehen und in die Arme zu schliessen, die wir irgendwann zwischen Basislager und Camp 3 mit den besten Wünschen “nach oben” geschickt und deren Gipfelerfolg wir nur aus der Ferne mitverfolgt hatten.

Und plötzlich war es auch wieder völlig egal, wer von uns jetzt eigentlich wie hoch war am Himlung Himal. Irgendwie haben wir alle diesen Berg für uns bezwungen und an ihm unsere Grenzen gefunden.
Und das werden wir heute Abend in Kathmandu ausgiebig feiern, bevor der Flieger morgen wieder nach Zürich abhebt

sponsor of Himlung Himal – Forschungsexpedition 2013