Andreas Vizeli über die Vortests

Andreas Vizeli

 

 

Nun geht’s los, dachte ich als ich die Unterlagen von Jacqueline Pichler-Hefti zu den Vortests erhalten habe. Ich studierte diese genau und dachte – die machen ganze Arbeit! Top, alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Die Vorbereitungen für die zweite Morgenmittelstrahlurinabnahme fällt nicht kleinlich aus und ist perfekt organisiert. Mit einem Urinbecherli, einer Sporttasche, einem leeren Magen und einem Kopf voller Erwartungen bin ich am 28. Juli nach Bern ins Inselspital zum Vortest angereist. Mein Zug traf doch frühmorgens relativ knapp zur ersten arteriellen Blutentnahme für die Blutgasanalysen in Bern ein. Der genausten organisierte Stundenplan für alle 10 Probanden an diesem Tag, trieben mich zur Pünktlichkeit und entsprechend zackig begab ich mich zum Spital. Ich traf dann auch rechtzeitig ein um mit hohen Erwartungen mein sauerstoffreiches Blut ins Röhrchen zu geben. Aber nein, vorher noch den zweiten Morgenurin ins Bechereli, weil ich zwi
schenzeitlich doch etwas nervöser geworden bin. Keiner merkte dies, ausser das Team mit dem Blutdruckmessgerät. Diese Werte – Wahnsinn! Da bin ich ja ein krasser Hypertoniker oder ist das ein typischer Fall für „Weisskittelhypertonie“?. Diese BD-Werte hat noch niemand bei mir gemessen dachte ich und liessen mir keine Ruhe. Im Verlauf des Testmorgens konnte ich meinen Blutdruck nochmals messen lassen und siehe da, wieder deutlich weiter unten. Zumindest für mein Verständnis im Normbereich.
Die Spiroergometrie, Ultraschalluntersuchungen, MRI und all die anderen Untersuchungen verliefen alle äusserst speditiv und ich merkte, die Leute haben es im Griff. Auch die Blutentnahmen waren alle bis auf den obligaten „Picks“ alle schmerzlos. Auf meine Fragen wurde ich steht‘s sehr ausführliche informiert, was ich sehr schätzte. Ich hatte den Eindruck das Team ist ein Team und alle ziehen am gleichen Strick und arbeiten für dieses Forschungsprojekt „Hand in Hand“. Alle Test, bis auf das MRI, werden mit dem gleichen Equipment auch am Berg auf fast 7‘000 Meter über Meer gemacht. Halten die Akkus und Monitor auch bei Minustemperaturen stand? Ich bin dann schon gespannt wie ich die Spiroergometrie in dieser Höhe durchstehen werde. Einige dieser Untersuchungen sind einmalig im Bereich der höhenmedizinischen Forschung.
Der für mich wohl aber beste Raum im Inselspital war doch „die Küche“, es ging immer sehr lustig und gesprächig zu und her und gleichzeitig konnten wir etwas gegen unsere Nüchternheit tun. Eine gute Seele hat frischen Zopf gebacken dazu gab es einen feinen Käse, Salamie und einen guten Kaffee. Da kam unweigerlich die Frage auf, wie wird das wohl im Basislager sein? Gibt es da auch einen so guten Morgenkaffee und feinen Zopf? Wir lassen uns überraschen, nehmen es flexibel und freuen uns über jede Annehmlichkeit auf dieser grossen Reise.

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