Kari im Basislager angekommen !

Es ist der 16. und wie eine Schweizer Uhr melde ich mich aus dem Basislager. Es ist ein wenig schwierig zu schreiben, denn fast alles ist noch improvisiert. Ich sitze auf Mattten und der Tisch ist aus zwei Fässern und einem Tablett zusammengebastelt….Die Sherpas sind seit 4 Tagen hier und arbeiten an den für den Zeltaufbau nötigen Plattformen. Mir wird schon beim Zuschauen schwindlig… Denn nichts ist flach ! Alles ist am Hang .. wir aber nicht am Berg …Wir sind um jede helfende Hand froh.

 

Bis heute Abend sollten die Plattformen fertig werden, so dass für den Zeltbaubau alles parat ist. Aber diese werden erst aufgestellt, bevor die Expeditionsteilnehmer im Basislager ankommen. Es gibt keine Expedition ohne kleine Probleme. Das erste hat uns schon erreicht! Die Quelle gleich neben dem Basislager ist versiegt! Was tun? Ich habe mich entschieden in Kathmandu einen 2500m langen Wasserschlauch zu bestellen. 200m wiegen 50 kg…. insgesamt nach Adam Riese: 625kg …. sollte das nicht klappen – haben wir noch eine Notlösung in petto: Im Notfall werden also 8 Träger im Basislager bleiben und während der ganzen Zeit Wasser vom tiefer liegenden Quellen ins Basislager bringen. Wir sind also alle gefordert … Experimentierfreude und Flexibilität – eine Voraussetzung für jede Expedition.

Noch ein kurzer Blick zurück auf den Weg von Meta nach Phugaon und
ins Basislager: Eigentlich genügt das Wort “Traumwandeln”. Von Meta,
das auf einer wunderschönen Terrasse liegt folgen wir einem Höhenweg
entlang dem Fluss, der von Phugaon runter kommt. Vorbei an vielen
kleinen Alpen oder alten unbewohnten Dörfern, meist auf einem
spektakulär in den Fels gehauenen Weg. Diesem Weg folgen wir bis sich
das Tal total verengt. Auf einmal ein Tor und von da nur noch wenig
weiter über einen wunderschönen Weg bis zu den ersten Mani Steinen.
Dann öffnet sich der Blick auf Phugaon. Phugaon ist ein wirklich
einmaliges Tibeter Dorf! Etwas ähnliches, ist mir bis jetzt erst im
Ladakh begegnet.

Der Aufstieg von Meta nach Phugaon dauert ca. 6-8 Stunden.

Dann folgt der ca. 3-4 stündige Aufstieg in Basislager. Man sieht den Berg etwa nach der Hälfte, man ist aber nicht sicher, doch irgendwann ist der Aufstieg klar ersichtlich. Wer findet den Aufstieg zuerst …
Das Basislager befindet sich auf einer riesigen Wiese umgeben von
vielen 7000 Meter hohen Bergen. Bilder können dies nur schwer
einfangen. Selber erleben ist das Ziel …

Am 18. September steigen wir mit den Sherpas hoch ins Basislager
Richtung Lager I und II. Nachher melde ich mich wieder, wer früher
etwas von mir hören will, muss von 9 – 11 Uhr Radio SRF1 hören.

Herzlichst Kari

sponsor of Himlung Himal – Forschungsexpedition 2013