Kategorie-Archiv: Tagebuch

Hauptbeschäftigung: Nichtstun

Dominik Meyer

Dominik Meyer

Tagebuch von Dominik Meyer

 

 

 

 

Höhenbergsteigen besteht zu wesentlichen Teilen aus Nichtstun, zumindest aktiv. Denn der Körper braucht viel Zeit und Energie, um sich an die unwirtliche Höhe anzupassen. Bei nur noch ca 65% Sauerstoffsättigung im Vergleich zur Meereshöhe geht hier einfach alles SEHR viel langsamer und beschwerlicher. Während sich Gruppe 1 auf der Akklimatisationstour zum Camp 1 befindet, geniesst unsere Gruppe das aktive Nichtstun: es wird gewaschen, geduscht (im Duschzelt!), gepackt, umgepackt, diskutiert, philosophiert, viel getrunken (besser 4 statt 3 Liter) Boböchen gepflegt und vor allem alles SEHR langsam.
Ein kleiner Spaziergang oberhalb des Camps zeigt uns auch die unglaubliche Dimension unserer Expedition: wir zählen rund hundert (100!) Zelte im Basecamp. Eine organisatorische und logistische Meisterleistung, denn die nächste Migros steht nicht um die Ecke.
So, jetzt muss ich mich aber wieder meiner Hauptbeschäftigung hingeben: Nichtstun.

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Erste Woche: Anreise und Ankunft im Basislager

Viktor Laube

Viktor Laube

Tagebuch von Viktor Laube

 

 

 

 

So, nun sind wir also angekommen im Basislager auf rund 4’800 Metern. Wunderschön gelegen befinden wir uns hier am Fusse des Himlung Himal. Gemäss unserem Reiseführer von Kathmandu bedeutet die Bezeichnung Himlung dabei auf nepalesisch soviel wie “ständig schneebedeckt”. Da dieser prächtige Berg, der sich nun so nahe vor uns erhebt, zum Himalgebirge gehört, also der Bergkette, die auf nepalesisch als “grosses bzw. hohes Haus” bezeichnet wird, hat er daraus zusammengesetzt seinen Namen erhalten.

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Ruhetag am Berg

Gianin Müller

Gianin Müller

Tagebuch von Gianin Müller

 

 

 

 

Gestern erlebten wir morgens um 7 Uhr eine eindrückliche Puja, eine tibetische Zeremonie, um die Götter des Berges milde zu stimmen. Parallel dazu fand die erste Forschung am Berg statt. Heute Morgen weckten mich die ersten Sonnenstrahlen. Währen mein Zeltgspändli Viktor noch tief in den Daunen steckte, setzte ich mich bei kühlen Temperaturen vors Zelt und genoss den beginnenden Tag. Die starken Höhenwinde zerzausten die Berggrate und ließen weiße Schneefahnen in den Himmel steigen. Das umliegende Bergpanorama ist imposant und majestätisch, der Himlung zum Greifen nahe. Nach dem feinen Morgenessen, das unsere Gruppe erst um 8 Uhr genoss, war bergtechnische Ausbildung angesagt. Heute Nachmittag werde ich Zeit haben, die Seele baumeln zu lassen, meinen Gedanken nachzuhängen, etwas Musik zu hören, zu lesen, mit Kollegen ein Brändy dog zu spielen oder mich mental auf den den morgigen ersten Bergtag vorzubereiten. Ich freue mich, werde diesen freien Nachmittag in vollen Zügen genießen und bin motiviert für die zukünftigen Bergerlebnisse!

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mit zwei Arterienverbänden und einem Venenpflaster im Basecamp

Dominik Meyer

Dominik Meyer

Tagebuch von Dominik Meyer

 

 

 

 

Nun endlich im Basecamp angekommen sitze ich mit zwei Arterienverbänden und einem Venenpflaster, erschöpft vom Ergometertest, in einem der sechs Esszelte. Der erste von vier Testtagen ist also in vollem Gang. Endlich im Basecamp, nachdem wir über fünf Tage vom Annapurnatrail von 1300m Höhe auf 4800m hochgewandert sind in beachtlichen Tagesetappen von 6-8 Stunden Fussmarsch. Die durchwanderten Landschaften reichten von regendurchtrieftem Regenwald, endlos langen schmalen Schluchten mit reissenden Bächen bis zum perfekt erhaltenen tibetischen Dörfchen Phudong. Endlich im Basecamp, wo zum ersten Mal die Sonne so richtig brennt, nachdem wir in der Nacht vom Schnee überrascht wurden und bei klirrender Kälte der buddhistischen Puja-zeremonie mit vier Lamas beiwohnten.
Jetzt erblicken wir zum ersten Mal die gewaltige Gipfelarena mit Sechs- und Siebentausender, die uns umgibt, inkl. unseres Gipfelzieles, dem Himlung Himal. Endlich.

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Gianin Müllers Anmarsch in Stichworten

Gianin Müller

Gianin Müller

Tagebuch von Gianin Müller

 

 

 

 

Erwandern: In 5 Tagen sind wir durch unterschiedlichste Landschaften gewandert.Es war für mich wunderbar ohne Zeitdruck unterwegs zu sein.
Erfahren: Ich habe mich mit vielen interessanten Menschen unterhalten und dabei viel über ihre Lebensgeschichten erfahren.
Vielfalt: Wir sind durch unterschiedlichste Vegetationsformen gewandert, vom subtropischen Regenwald bis zur Gebirgssteppe.
Kulturen: Der Anmarsch zuerst auf dem Anapurnnatrail und nachher durch das Tal des Phu führte uns durch tibetanisch geprägte Dörfer und vor allem das Dorf Phu war ein totales Highlight.
Kraft: Die Eindrücke der rauschenden Flüsse und der gewaltigen Berge vor allem mit unserem Zielberg Himlung sind gewaltig.
Fazit: Die Reise hat sich für mich bis jetzt schon total gelohnt!

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Auf den Regen folgt der Schnee – alle im Basecamp

Stefanie Ulsamer

Stefanie Ulsamer

Tagebuch von Stefanie Ulsamer

 

 

 

 

Nach beinahe fünf Tagen Anmarsch, sind gestern auch wir im Basecamp auf fast 5000m eingetroffen. Tatsächlich hatte wirklich keiner von uns damit gerechnet, dass sich die Investition in nepalesische Regenschirme (“Original Dolce Gabbana”) so sehr auszahlt; nun, offenbar lässt sich das Wetter diese Saison noch etwas Zeit und so durften wir eigentlich jeden Morgen beschirmt unter einem frischen Regenguss loslaufen – hat auch was Meditatives und wir sind ja schliesslich nicht zum Spass hier :-) Aber pünktlich zu unserer Ankunft gestern im Basecamp haben wir ihn dann auch zum ersten Mal wirklich live und frei von Wolken zu Gesicht bekommen – Himlung Himal, den Berg, den wir in den nächsten Tagen besteigen werden. Ich muss gestehen, ich geniesse die beiden Ruhetage im Moment mehr, als mir über den Berg grosse Gedanken zu machen – sind noch mehr als zweitausend Meter auf den Gipfel und ein paar Meter haben wir nun auch schon in den Beinen. Bis jetzt ist unsere defensive Aufstiegstaktik mehr als aufgegangen – wir sind alle ohne grössere gesundheitlich Probleme unterwegs und wenn ich doch ganz ehrlich bin – und aus dem Zelt auf die sonnenbeschienene Kulisse mit “unserem” Berg schaue – so langsam “juckt” es schon wieder aufzubrechen und höher zu steigen….

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Gruppe 2 in Besishahar, alle sind gesund und bester Laune!

Tagebuch von Stefanie Ulsamer

Wenn der Komfort der letzten Tage als Vorab-Entschädigung für noch ausstehende Anstrengungen gedacht war, dann wird dieser Berg seeeehr anstrengend :-)
Bisher haben wir es nämlich mehr als luxuriös – wir logieren momentan in einer traumhaft netten Lodge und freuen uns schon sehr auf morgen, wo es dann so “richtig” losgeht mit laufen.

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